Viñales Tal

Das Viñales Tal ist wohl mitunter das bekannteste Postkartenmotiv des Landes. Diese kleine Ortschaft wurde 1879 gegründet und befindet sich in der kubanischen Provinz Pinar del Río. Sie liegt zwischen den Gebirgszügen „Cordillera de Guaniguanico“ und hat 27.771 Einwohner. Dieses Tal ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, denn nicht nur die beeindruckende Tabaklandschaft fasziniert, sondern auch seine hervorragenden Zigarren locken viele Besucher an.

Auch Daris und ich machten uns auf den Weg in dieses beeindruckende Gebiet. Diesmal wollten wir nicht den Viazul Bus nehmen, sondern in einem sogenannten Colectivo (ein Sammeltaxi) nach Viñales fahren. Wir stiegen in Havanna in das Taxi zu und lernten viele nette Leute auf der Fahrt kennen. Es waren drei Mädels aus Spanien dabei, zwei Briten und ein Pärchen aus Italien. Wir redeten alle über unsere Erlebnisse und tauschten Erfahrungen aus. Wie auch wir, waren die anderen Mitreisenden zuvor noch nicht in Viñales. Der Fahrer des Oldtimer Taxis hat uns schon einige Tipps mit auf den Weg gegeben. Die jüngere Generation wollte wissen, ob es Möglichkeiten gibt in Viñales auszugehen. Und Tatsache! Es gibt eine Höhlendiskothek, in der man zu Salsarhythmen oder auch den neuesten Charts tanzt.

Auf dem Weg nach Viñales hielten wir in Soroa an, um dort den Orchideengarten zu besuchen. Dieser wurde vom kanarischen Einwanderer Tomás Felipe Camacho gegründet. Es befinden sich insgesamt über 700 verschiedene Orchideenarten aus aller Welt in dem Garten, die man bestaunen kann. Anschließend hatten wir noch eine gute Stunde Fahrt vor uns, bis wir Viñales erreichten. Der Blick aufs Tal war einmalig: Vor uns lagen die bis zu 400 Meter hohen “mogotes” – die dicht mit Flechten und Moosen bewachsenen Kalksteinfelsen mit einer 150 Millionen Jahre alten Geschichte.

Nach einer erholsamen Nacht in einer Casa Particular machten wir uns den nächsten Tag mit unserem Guide José auf den Weg in die Tabaklandschaft. Wir buchten eine 5-stündige Wanderung durch die verschiedenen Täler und waren auch auf einer Tabakfarm. Wir liefen auf der rostroten Erde mal bergauf, mal bergab durch die beeindruckende Landschaft. Dabei sahen wir auch verschieden Vogelarten und auch wilde Schweine, die in diesem Gebiet leben. Nach etwa zwei Stunden machten wir Halt auf einer weiteren Tabakfarm. Der Tabakbauer erklärte uns was beim Anbau des Tabaks zu beachten ist und wie man ihn anschließend richtig lagert. Wir ließen es uns auch nicht nehmen einen Blick in den Lagerschuppen zu werfen. Dort hingen die Tabakblätter alle sorgfältig für mehrere Monate, bis man sie letztendlich zu Zigarren verarbeiten kann. Natürlich kann man auch direkt vor Ort Zigarren vom Spezialisten mitnehmen. Die Daheimgebliebenen freuen sich bestimmt!