




Kuba ist ein Inselstaat in der Karibik. Er grenzt im Nordwesten an den Golf von Mexico, im Nordosten an den Atlantischen Ozean und im Süden an das Karibische Meer. Die Hauptstadt des Landes ist Havanna, die größte Metropole in der Karibik.
Formal ranghöchstes und gesetzgebendes Organ ist das Parlament, welches den Staatsrat und den Ministerrat wählt. Tatsächlich ist das nur zweimal im Jahr zusammentretende Parlament relativ einflusslos und hat vor allem die Aufgabe Entscheidungen abzusegnen und die Regierung formal zu entlasten. Seit Einführung des Parlaments 1976 gab es bis auf eine Ausnahme in keiner der vielen Abstimmungen von Seiten der rund 600 Abgeordneten eine einzige Gegenstimme zu einem von der politischen Führung vorgelegten Entwurf. Auch wenn der neue Präsident Raúl Castro die im kubanischen politischen System übliche Einstimmigkeit in einer Rede 2008 als „für gewöhnlich fiktiv“ kritisierte, was er seitdem bei mehreren Gelegenheiten wiederholt hat.
Die eigentliche politische Entscheidungsmacht liegt ausschließlich im Staats- und Ministerrat. Dadurch, dass in diesen Gremien in der Regel diesselben Personen sitzen, die zugleich auch noch die höchsten Posten in der einzig zugelassenen kommunistischen Partei bekleiden, beschränkt sich die Machtausübung auf wenige Personen. Ihre Legitimationsquelle bezieht die kubanische Regierung vor allem aus einem von Jahrhunderten von Fremdbestimmung herrührenden Nationalismus und der Feindschaft gegenüber der USA, welche dieses Gefühl durch ihre Embargo- und Einmischungspolitik weiter verstärken. Der Versuch der USA, oppositionelle Gruppen aufzubauen, setzt kritische Stimmen sofort des Verdachts der Konterrevolution und des Landesverrats aus und legitimiert somit deren repressive Verfolgung.
Wahlen finden unter Kontrolle der Regierung statt. Der Staatsrat setzt für deren Organisation, Ablauf und Auswertung die nationale Wahlkommission ein, die wiederum die Wahlkommisionen der Provinzen besetzt. Eine Kontrollkette, die sich bis zu den einzelnen Wahlbezirken verantwortlichen Kommissionen fortsetzt.
Jeder Kubaner ab einem Alter von 16 Jahren darf wählen und gewählt werden. Für Abgeordnete der Nationalversammlung gilt das Mindestalter von 18 Jahren.
Über fast 50 Jahre vereinigte Revolutionsführer Fidel Castro die zentralen politischen Ämter in seiner Person. Er war zuletzt Staatspräsident, Vorsitzender des Staats- und Ministerrates, Generalsekräter des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die Posten des Staatspräsidenten, des Oberbefehlshaber der Streitkräfte und des KP – Generalsekretärs übergab er am 1. August 2006 wegen einer lebensbedrohlichen Darmerkrankung an seinem Bruder Raúl Castro. Am 24. Februar 2008 wurde Raúl Castro vom Parlament zum Staats- und Ministerpräsidenten gewählt und vertritt seitdem eine Linie der politischen Kontinuität bei gleichzeitiger Konzentration auf Maßnahmen zur Behebung der extrem kritischen wirtschaftlichen Lage. Im April 2011 übernahm Raúl Castro auch das Amt des KP – Generalsekräters. Nach seiner Teilgenesung und seinem erklärten Verzicht auf eine Rückkehr in die Führungsverantwortung trat Fidel Castro seit Juli 2010 bis zu seinem Tod im November 2016 gelegentlich wieder in der Öffentlichkeit auf.
Bildung ist in Kuba kostenlos und es besteht eine 9-jährige Schulpflicht. Kuba hat ein dreigeteiltes Bildungssystem das aus Grund-, Mittel-, und Oberschule besteht. Kubas Bildungssystem gehört zu den besten in Lateinamerika und dies sowohl vor als auch nach der Revolution. 2001 lagen die kubanischen Schüler der vierten und fünften Klasse bei einem Test der UNESO weit vor den anderen lateinamerikanischen Ländern. Die Einschulungsquote liegt bei 100 Prozent. Analphabetismus gibt es keine. Nach dem UNESO – Education for all Development Index gehört Kuba zu den hochentwickeltsten Ländern der Welt im Bildungsbereich mit einer gut ausgebildeten Bevölkerung. Das Schulwesen steht für Jungen auch im Dienst vormilitärischer Ausbildung, ältere Schüler lernen den Umgang mit Waffen. Die Lehrer müssen jährlich jeden Schüler und auch dessen Eltern nach der politischen Ausrichtung und den politischen Aktivitäten schriftlich beurteilen.
Das Studium auf Kuba ist kostenlos, allerdings müssen alle Studenten nach ihrem Abschluss drei Jahre lang für den Staat einen Sozialdienst ableisten. In Kuba ist der Frauenanteil unter den Studenten höher als in jedem anderen lateinamerikanischen Land. Ebenso schneiden kubanische Studenten in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Sprachen besser ab als ihre Kommilitonen in Lateinamerika. Teil des kubanischen Bildungswesen ist auch, dass Schüler und Studenten regelmäßig in Landinternate geschickt werden, wo sie neben ihrer Ausbildung unbezahlt in der Landwirtschaft arbeiten.