Kubanische Revolution

Die Kubanische Revolution trägt eine entscheidende Rolle in der Geschichte Lateinamerikas und zwar in dreierlei Hinsicht: Zum Einen versteht man darunter das historische Ereignis des Sturzes des kubanischen Diktators Fulgencio Batista durch die Truppe um Fidel Castro. Das Ziel war es, die außer Kraft getretene Verfassung von 1940 mit allen demokratischen Grundrechten wiederherzustellen. Zweitens versteht man darunter die Radikalisierung und den totalitären Umbau von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft des Landes zwischen 1959 und 1961. Drittens steht der Begriff bis heute für die Beibehaltung des revolutionären Kurses in Kuba. Er steht für die Festschreibung der marxistisch-leninistischen Politik.

Im Jahr 1898, nach dem spanisch-amerikanischen Krieg, trat Spanien Kuba an die USA ab. Obwohl Kuba 1901 formell selbstständig und demokratisch wurde, hatten die USA durch verschiedene Verträge weiterhin das Recht, auf der Insel militärisch einzugreifen. Deshalb gehört den Amerikanern bis heute der Militärstützpunkt Guantanamo Bay auf Kuba. Der Revolutionär Fidel Castro studierte Jura und legte 1950 sein Examen ab. Er war schon immer sehr engagiert und wirkte in verschiedenen revolutionären Studentenbewegungen mit. 1952 wollte sich Castro für das kubanische Repräsentantenhaus zur Wahl stellen lassen, doch ihm kam Fulgencio Batista zuvor, der im selben Jahr mit einem Militärputsch die bisher existierende Demokratie abschaffte. Castro wurde zum Anführer der Gruppe, die Batista vertreiben wollte. 1953 wurde Castro zu 15 Jahren Haft verurteilt wegen des Angriffs auf eine Kaserne bei dem mehrere Menschen starben. Vor Gericht verteidigte er sich selbst und sprach die berühmten Wort: “Die Geschichte wird mich freisprechen!” Nachdem er 1955 aus der Haft entlassen wurde, ging er ins Exil nach Mexiko und gründete dort die Bewegung des 26. Juli, mit der er 1956 wieder auf Kuba landete.

Zusammen mit Che Guevara gelang es ihm 1959 den damaligen Diktator Batista zu stürzen. Nach kurzer Zeit an der Macht führte Castro die Planwirtschaft ein und verstaatlichte Industriebetriebe und Landwirtschaft. Unter den verstaatlichten Betrieben waren auch ausländische Firmen, die so ihr Land und ihre Maschinen verloren. Der amerikanische Geheimdienst versuchte 1961 mit der Invasion der Schweinebucht die kubanische Regierung zu stürzen und verließ sich auf die Unterstützung von Exil-Kubanern. Allerdings scheiterte die Invasion und die ankommenden Soldaten auf Kuba wurden verhaftet. Die befreundete Regierung der Sowjetunion hatte auf Kuba Atomraketen stationieren lassen. Als der amerikanische Geheimdienst die Raketen entdeckte, kam es fast zu einem Atomkrieg zwischen Russland und den USA. Anfang der 80er und Mitte der 90er Jahre kam es zu einer großen Ausreisewelle, denn so wie in den meisten kommunistischen Ländern, durfte man seine eigene Meinung nicht äußern. Auch gab es keine Reisefreiheit für die Bewohner des kommunistischen Staates. Lediglich andere kommunistische Länder durften mit Einschränkung bereist werden.