Fidel Castro

Fidel Alejandro Castro Ruz war ein kubanischer Revolutionär und Politiker, der die Republik Kuba von 1959 bis 1976 als Premierminister regierte und dann von 1976 bis 2008 als deren Präsident. Politisch ein marxistisch-leninistischer und kubanischer Nationalist, war Castro zwischen 1961 und 2011 auch als erster Sekretär der Kommunistischen Partei Kubas bekannt.  Unter seiner Verwaltung wurde Kuba zu einem Einparteien – kommunistischen Staat, wobei Industrie und Wirtschaft verstaatlicht wurden und staatliche sozialistische Reformen in der gesamten Gesellschaft umgesetzt wurden.

Nach der  Teilnahme an Rebellionen gegen rechtsgerichtete  Regierungen in der Dominikanischen Republik und Kolumbien, plante er den Sturz des kubanischen Präsidenten Fulgencio Batista und startete schließlich einen gescheiterten Angriff auf die Moncada Barracks im Jahr 1953. Nach einem Jahr Gefängisaufenthalt ging Castro nach Mexiko, wo er eine revolutionäre Gruppe, die sogenannte  „26. Juli-Bewegung“ mit seinem Bruder Raul Castro und Che Guevara gründete. Als er nach Kuba zurückkehrte, nahm Castro eine tragende Rolle in der kubanischen Revolution ein, indem er die Bewegung in einem Guerillakrieg gegen Batistas Kräfte aus der Sierra Maestra führte. Nach dem Sturz von Batista im Jahre 1959 übernahm Castro militärische und politische Macht als Premierminister von Kuba.

Die Vereinigten Staaten versuchten erfolglos der Regierung Castros durch wirtschaftliche Blockaden und Konterrevolution  entgegenzuwirken. Gegen die Bedrohung der Amerikaner bildete Fidel ein Bündnis mit der Sowjetunion und erlaubte den Sowjets somit, ihre Atomwaffen auf kubanischen Grund zu platzieren. Die kubanische Raketenkrise wurde dadurch entfacht, welche ein bedeutender Vorreiter des Kalten Krieges von 1962 war.

Im Ausland unterstützte Castro antiimperialistische revolutionäre Gruppen, die die Gründung marxistischer Regierungen in Chile, Nicaragua und Grenada unterstützten . Diese und viele weitere Aktionen gepaart mit Castros Führung der Non-Aligned-Bewegung von 1979 bis 1983 und dem medizinischen Internationalismus Kubas, haben das Profil  von Kuba auf der Weltbühne enorm gestärkt.

Im Jahr 2006 übertrug Castro seine Aufgaben an den Vizepräsidenten Raul Castro, der 2008 von der Nationalversammlung in die Präsidentschaft gewählt wurde.

Der am längsten dienende, und dabei kein königliches Staatsoberhaupt im 20. und 21. Jahrhundert, Präsident Fidel Castro teilte die Meinung der Welt. Seine Unterstützer betrachten ihn als Verfechter des Sozialismus und des Antiimperialismus, dessen revolutionäres Regime die wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit stärkte und gleichzeitig die Unabhängigkeit Kubas gegenüber dem amerikanischen Imperialismus sicherte. Kritiker hingegen betrachten ihn als Diktator, dessen Verwaltung   Menschenrechtsverletzungen, den Exodus einer großen Anzahl von Kubanern und die Verarmung der Wirtschaft des Landes zu verantworten hat.

Dennoch wurde Fidel Castro mit verschiedenen internationalen Preisen ausgezeichnet und beeinflusste verschiedene Einzelpersonen sowie Gruppen auf der gesamten Welt.